Heute findet das zweite Konzert in diesem Jahr statt. Langsam kehrt nach der Pandemie wieder Normalität ein.

Als wir gegen 17:15 Uhr in der Kirche ankommen, ist der Aufbau im vollen Gange. Unser Techniker hat erneut einen „Lehrling“. Eine unserer Sängerinnen aus dem Alt schaut ihm über die Schulter. „Nachwuchs“ ist immer gut! Wie wichtig funktionierende Technik ist, werden wir im Laufe des Abends noch merken...

Da ich aktuell keine Aufgabe habe, erkunde ich die Umgebung der Kirche. Die rote Backsteinkirche befindet sich auf einer Anhöhe mitten im Ort. Sehr malerisch.

Mittlerweile treffen immer mehr Chormitglieder ein. Um 18:15 Uhr starten wir das Einsingen. U. a. singen wir das Lied „Put your hand in the hand“ durch. Es ist eines von vier Liedern, die wir für unser Jubiläum eingeübt haben und heute ist quasi die Generalprobe. Während des Einsingens hat sich die Kirche bereits gut mit Besuchern gefüllt. Zum Abschluss des Einsingens gibt es dann auch schon ein „Bonus-Lied“, das später nicht im Programm sein wird, „Soon will all be done“.

Die Zeit zwischen Einsingen und Konzert nutzen viele, um nochmal die Sonne zu genießen und Besucher zu begrüßen. Die Freude war groß, da u. a. ehemalige SängerInnen unter den Besuchern waren.

Nachdem die Kirchenglocken um 19 Uhr verklungen sind, ziehen wir mit „Sing a new song“ ein. Frau Witthandt begrüßt uns im Anschluss und erzählt von den Anlaufschwierigkeiten für die Terminfindung. Hier hat u. a. die Pandemie für Verzögerung gesorgt. Besonders nachdem Frau Witthandt an einigen unserer Proben teilgenommen hat, war klar, GOSPELBOAT soll in Schönkirchen auftreten. Gloria untermalt die Ausführungen und bedankt sich für die Einladung. Mit „Michael row the boat ashore“ und „Ain't no rock“ geht es weiter. Das Publikum geht gut mit und singt auch fleißig mit.

Bei „Jesus Majesty“ gibt es heute eine Premiere. Leider fällt Bärbel als Solistin noch weiter aus. Maren springt relativ spontan ein. Insgesamt haben wir heute eine kleine Besetzung, was dazu führt, dass ich ebenfalls spontan, eine weitere Ansage übernehme. Ich darf „Mary, did you know?“ und „My words“ ansagen. Bei meiner Ansage wird zum ersten Mal das Problem mit den Nummern der Titel im Textheft offenbar. Zu der von mir angesagten Nummer für „My Words“ erfolgt eine Korrektur aus dem Publikum!? Um weitere  Fragen nach den Nummern zu vermeiden, verweise ich auf die alphabetische Sortierung der Titel. Hilft leider nicht, immer wieder schallen andere Nummern aus dem Publikum. Heiko geht später dazu über und sagt, „ungefähr Nummer...“ Diesen Scherz nehmen wir als „running Gag“ auf. Das Problem ist übrigens entstanden, weil wir zwei unterschiedliche Fassungen des Textheftes ausgegeben haben...

Nach der Ansage bin ich auch als Solistin am Start. Nach der ersten Strophe von „Mary, did you know?“  höre ich die Instrumente nicht mehr und schon höre ich von hinten, „Stop, wir haben hier vorne keinen Strom mehr!“ - Das habe ich so auch noch nicht erlebt... Da stand ich nun und nahm die erwartungsvollen Blicke der Zuschauer wahr. Das Mikro hatte noch Strom. „Na dann nutze ich die Zeit für eine Anekdote.“ Ich berichte davon, dass einige von uns das Gefühl hatten schon mal in der Kirche gewesen zu sein. Neben drei Konzerten in den Jahren 1995, 1997 und 2001 hat hier die Hochzeit einer unserer Sängerinnen stattgefunden.“ Das Publikum reagiert mit Applaus. Aufgrund des Strahlens konnten aufmerksame Besucher auch sehen, wer in dieser schönen Kirche geheiratet hat;-).

Und dann war der Strom wieder da, und ich habe nochmals mit „Mary, did you know?“ begonnen. Die außergewöhnliche Unterbrechung war doch etwas irritierend. Als der Applaus ertönt, bin ich am Ende des Liedes erleichtert.

Ein sehr schöner Moment war, als bei „My words“ Heiko dem Chor das Zeichen gab leiser zu werden und wir einen tollen Zuschauer-Chor zu hören bekommen haben...

Für die Ansage von „Put your hand“ und „Old time religion“ hat Ulrike eine kleine Statistik mit Blick auf unser Jubiläum erstellt. Sie hat recherchiert, dass in 33 Jahren lediglich 5 Samstage, unsere Probenzeit, auf einen Heiligabend gefallen sind und somit fünfmal die Probe deshalb nicht stattgefunden hat.

Gisela schließt sich bei Ihrer Ansage dem Blick in die Historie an. Sie erzählt uns, wie sie zu unserem Chor gestoßen ist. Zum Glück hat der andere Chor, den sie ausprobiert hat, zu viele afrikanische Lieder gesungen. Das war nicht nach Giselas Vorstellung. Bei GOSPELBOAT hat sie genau die richtige Mischung für sich gefunden. Es geht weiter mit „Over my head“ und „Hallelujah“ und „This is the Lord’s doing“ und „Lean on me“. Damit haben wir die vier Lieder, die wir aus dem früheren Repertoire wieder eingeübt haben, erfolgreich uraufgeführt.

Es folgt noch der schwedische Teil unseres Programms. „Gabriellas Sång“, das wir auf Schwedisch singen, und „I'm going to wait on Jesus“, was wir von einem schwedischen Chor übernommen haben, mit dem wir sowohl in Kiel als auch in Schweden zusammen aufgetreten sind.

Ulrike sagt unseren afrikanischen Block an. „Freedom is coming“ und „Mamaliye“. Sie meint, wir seien Bewegungslegastheniker und bereitet das Publikum auf unsere Performance bei „Mamaliye“ vor. Sie hat die Lacher auf Ihrer Seite. Insgesamt hat die Performance gut geklappt. Einmal bin ich allerdings mit meiner Nachbarin beim Richtungswechsel zusammengestoßen;-) „Bewegungslegastheniker“!

Ja und dann sind wir am Ende des Konzerts. „How I got over“, ebenfalls aus Schweden mitgebracht, und „Jesus on the mainline“ bilden den Schluss.

Der Lohn für uns als Chor ist natürlich der Applaus. Davon bekommen wir viel und die Aufforderung nach einer Zugabe. Es gibt sogar zwei Zugaben, „Higher and higher“ und das „Medley“ setzen den tatsächlichen Schluss.

Es war ein gelungenes Konzert. Im Anschluss habe ich in zufriedene Gesichter bei den SängerInnen, aber vor allem auch beim Publikum geschaut. In anschließenden Gesprächen mit dem Publikum kam viel Lob und Begeisterung. U.a. haben wir vielleicht zwei neue Sänger werben können.

Zufrieden bin ich später nach Hause gefahren und freue mich nun auf das nächste Konzert in zwei Wochen. Mit 3 Jahren „Verspätung“ endlich unser Jubiläumskonzert.

Gabriela Götz