Am heutigen Samstagnachmittag singen wir in unserer Heimatkirche, der Vicelinkirche Kiel. Nein, es ist noch kein Advent! Heute geht es um ein Benefizkonzert zugunsten des Kirchenkreisprojekts „Waisenkinder am Kilimanjaro“.
Als ich um 16:00 in der Kirche ankomme, läuft noch der Soundcheck für die Instrumente. Unser Techniker schickt zunächst alle schnatternden Chorleute aus der Kirche, um in Ruhe seine Arbeit fortzuführen. Aber schließlich dürfen wir zurückkehren und uns einsingen.
Heute übernehmen ausnahmsweise Uta und ich das Solo bei Jesus is right here now und daher singen wir das jetzt lieber noch einmal. In der ersten Reihe sitzen bereits einige Frauen aus Tansania und filmen uns fasziniert mit ihren Smartphones.
Um 17:00 starten wir pünktlich mit dem Konzert. Wie gewohnt, zieht der Chor zu den Klängen von Sing a new song in die Kirche ein. Sie ist leider nicht voll besetzt. Aus der Zeitung konnte man entnehmen, dass es heute einige Konkurrenzveranstaltungen gibt.
Uns begrüßt zunächst Frau Krieg, eine Mitarbeiterin des Kirchenkreises Altholstein. Zwischen dem Kirchenkreis Altholstein und dem Kirchenkreis Ostkilimanjaro besteht eine Partnerschaft. Im Rahmen dieser Partnerschaft gibt es gegenseitige Besuche. Frau Krieg beschreibt kurz das Projekt und liest dann einen fiktiven Brief von einem Waisenkind vor um zu verdeutlichen, wie die Hilfe vor Ort empfunden werden kann.
Gaby G. schließt sich mit der Begrüßung für Gospelboat an.
Wir fahren mit unserem Programm fort. Nach He´s got the whole world in his hands und Michael row the boat ashore kündigt Christa Freedom is coming und Ain´t no rock an. Ersteres haben wir schon ewig im Programm. So lange ich denken kann, singen wir dieses Lied. Und immer noch ist dieses Acappella-Stück sehr wirkungsvoll. Die Frauen aus Tansania filmen uns übrigens weiter. Ich frage mich, ob dieses Konzert demnächst auf youtube landet…
Ain´t gonna let nobody turn me around fordert uns auf, sich nicht verbiegen zu lassen, beschreibt jetzt Ulrike B.. Sie sagt, man solle zu seiner Meinung stehen, wenngleich es natürlich auch wichtig sei, die Meinung des Anderen zu akzeptieren. Nach diesem kraftvollen Lied folgt das deutlich ruhigere Jesus is right here now. Mit I´m gonna wait on Jesus wird es dann wieder schwungvoller. -
How great is our god fragen wir uns wenig später. Anschließend tritt Frau Leng vom Kirchenkreis Altholstein mit einer Frau aus Tansania vor das Mikrofon. Sie meint, mindestens zehn Frauen unter uns würden diese Frage mit „Unser Gott ist groß!“ beantworten. Sie berichtet vom Besuch von sieben Frauen aus Tansania, die gemeinsam mit sieben Frauen aus dem Kirchenkreis Altholstein über verschiedene Themen diskutieren, z.B. Gewalt gegen Frauen. Sie berichtet, dass jegliche Gewalt in der Regel mit einer Abhängigkeit oder Notlage in Verbindung steht. „Wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht um zu lernen“, erklärt sie. Es gehe darum, gegenseitig von Erfahrungen zu profitieren und Frauen zu stärken, um der Gewalt vorzubeugen. Sie gibt das Wort an ihre „afrikanische Schwester“ weiter und diese berichtet ihrerseits von den Eindrücken.
Ca. zehn Minuten erzählen die beiden Frauen, anschließend sind wir wieder gefragt.
Mit Shout to the lord geht es weiter. Die Zeit ist schon recht fortgeschritten. Natürlich geht es heute im Wesentlichen um das Projekt des Kirchenkreises, aber wir singen trotzdem unser normales Programm.
Als wir dann Never alone und Friend of god singen, hoffe ich, dass die Waisenkinder am Kilimanjaro es genauso sehen können: Dass sie sich nicht allein fühlen und von Gott getragen. Manchmal kommt Gott wohl auch in Form eines Kirchenkreisprojektes! Wie schön, dass trotz aller Flüchtlingsproblematik in Deutschland weiterhin auch an diese afrikanischen Kinder gedacht wird.
Gisela erzählt während ihrer Ansage zu Yes I´m coming home von ihrer eigenen krankheitsbedingt schweren Zeit und bedankt sich beim Chor für die erfahrene Unterstützung. Gleichzeitig erinnert sie daran, dass sich derzeit wieder eine Sängerin im Krankenhaus befindet. Wir denken an sie!
Irgendwann nähern wir uns dem Ende des Konzerts. Gaby G. tritt erneut vor das Mikrofon und hofft, dass die Zuschauer jetzt Sonne im Herzen haben. Nach den Reaktionen der Zuhörer zu urteilen ist das der Fall! Nach dem letzten Stück Higher and higher gibt es begeisterten Applaus . Es sind jetzt schon über zwei Stunden vergangen, aber natürlich singen wir noch eine Zugabe, allerdings nur eine, nämlich How I got over.
Dann ist wirklich Schluss. Die anschließenden Gespräche machen deutlich, wie gut diese Veranstaltung bei allen angekommen ist. Fazit: Es war ein interessanter Abend!
Gaby von der Heydt