heilandskirche am 28.05.16

 

Heute werden wir in der Heilandskirche singen. Bereits am Nachmittag mache ich mir Gedanken darüber, ob wir bei dem strahlenden Sonnenschein um 17:00 Uhr vor leerer Kirche singen werden.

Während des Einsingens haben sich bei früheren Konzerten bereits die ersten Zuschauer zu uns gesellt. Das ist heute nicht so: Selbst die zwei Besucher, die während des Aufbaus gebeten wurden, draußen zu warten, waren nach dem Einsingen nicht zu sehen. Mir wurde es bang um´s Herz. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich auf dem Weg zur Toilette die ersten Besucher gesehen habe. Und pünktlich zum Start des Konzertes haben sich die Reihen erfreulicher Weise gefüllt. Wie es scheint, wollten sie die Sonne solange wie möglich genießen. Das kann ich verstehen.

Wir starten mit "Sing a new song" mit Beate und Gaby v. d. H. als Solisten. Pastor Uwe Kraupner heißt uns und das Publikum herzlich willkommen. Wie ich kurz vor dem Konzert erfahren habe, haben er und seine Frau heute ihren 33. Hochzeitstag. Wie schön, dass wir ein Teil dieses Tages sein dürfen.

Nachdem ich mich noch so gesorgt hatte, ob Zuschauer kommen, freue ich mich sehr über jeden Einzelnen, der trotz des Sonnenscheins zu unserem Konzert gekommen ist, und die Freude tue ich auch kund. Spontan verspreche ich, dass wir nun versuchen werden mit unserer Musik Sonne in die Herzen der Zuschauer zu bringen.

Die nächsten Lieder im Repertoire sind "Michael row the boat ashore" und "He´s got the whole world in his hands". Heute sind von drei Cajon-Spielerinnen nur zwei beim Konzert dabei und zusätzlich ist der Babysitter von Rasmus ausgefallen, so dass Beate sich mit Vigo und teilweise Gaby v. d. H. abwechselt um Rasmus bei Laune zu halten (das klappt übrigens sehr gut und ist einfach schön anzusehen). Als ich mir für "Whole world" die Schelle holen und mich zum Chor stellen will, sehe ich Vigo im Chor. Okay, dann schnell zum Cajon. Ich singe bei diesem Lied mit 3 - 4 anderen Sopranen die hohe Sopranstimme und heute sind wir etwas schwach besetzt. Aus diesem Grund versuche ich, wie bereits bei der Probe, vom Cajon aus zu unterstützen.  Ich erschrecke, als durch die ruhige Kirche erst mal nur meine Stimme hallt. Nach einem Lächeln unseres Chorleiters fahre ich fort und nun haben wir, die hohen Soprane, uns auch gefunden.

Bei "Ain´t no rock" spielt das Klavier heute einen anderen Sound. Daran muss ich mich erst mal  gewöhnen, aber es steht fest, der Titel ist Programm, das Lied rockt.

Wir befinden uns quasi in unserem schwedischen Block. "Jesus is right here now", "I´m going to wait on Jesus", "How great is our god". Eckart erzählt unseren Zuschauern von unserem Austausch mit schwedischen Chören. Auf diese Weise konnten wir schon einige tolle Lieder in unser Repertoire aufnehmen.

Mit "Goin´up yonder to reign in Jerusalem" steht als nächstes ein a cappella Stück auf dem Programm. Die Akustik der Kirche ist toll für das Stück.

"I am a Friend of God" singe ich heute im Duett mit Sven. Alles läuft gut. Mit "Rakanaka vangeri", "Mamaliye" und "I see the Lord" nähern wir uns dem Ende des Konzertes. "Nach "Sing over me" eile ich zum Mikrofon und sage die zwei letzten Lieder an. Die Zeit ist wirklich wie im Flug vergangen. Das stelle ich auch bei meiner Ansage fest. Was mir nicht aufgefallen ist:  Ich habe ein Lied "unterschlagen". Eigentlich hätte noch "Walking in Memphis" auf dem Programm gestanden. Das erzählt  mir im Nachgang unser Chorleiter.

 Ich frage das Publikum, ob wir unser Versprechen eingelöst haben und sie nun Sonne im Herzen haben. Die Antwort ist sehr schön, es erklingt ein langer Applaus. Es folgen "Yes I´m coming home" und "Higher and higher". Danach fordert das Publikum durch lang anhaltenden Applaus Zugaben ein. Mit "How I got over" und "Born again"  steigt die Stimmung nochmals . - Durch erneut intensiven Applaus fordert das Publikum eine weitere Zugabe. Wir singen noch "Oh happy day" und ziehen damit aus.

Was für ein tolles Konzert und was für ein tolles Publikum! Ebenfalls mit Sonne im Herzen fahre ich später, völlig erschöpft, aber glücklich nach Hause.

Gabriela Götz