Foto: Rainer Bartels
Heute singen wir wieder einmal in meiner Heimatgemeinde, in Schwentinental, Ortsteil Raisdorf.
Nach einem sehr kurzen Anfahrtsweg komme ich in der Kirche an. Das Aufbauteam hat schon ganze Arbeit geleistet, so dass das Einsingen pünktlich beginnt. Wir singen unter Anderem „Will the circle be unbroken“, was wir heute erstmals öffentlich aufführen werden. Für meine Ohren klingt es noch etwas unrund. Um den Soundcheck abschließen zu können, stimmen wir noch kurz zwei weitere Lieder an. Schließlich sind Techniker und Chor zufrieden.
Mit einigen Minuten Verspätung beginnen wir schließlich das Konzert wie gewohnt mit Sing a new song. Anschließend begrüße ich das Publikum und erzähle, dass wir heute bereits zum 10. Mal in dieser Kirche singen. Als Raisdorferin habe ich hier die verschiedensten Veranstaltungen erlebt. Freud und Leid liegen oft nah beieinander. Gestern hat es hier z.B. eine Trauerfeier gegeben und morgen wird eine Konfirmation stattfinden. Die Kirche ist schon entsprechend geschmückt. Und mittendrin sind wir heute hier mit unserem Gospelkonzert und hoffen, fröhliche und vielleicht auch nachdenkliche Stimmung zu verbreiten. Ich lade die Zuhörer und Zuhörerinnen ein, mitzusingen und/oder zu klatschen. „Sie können auch tanzen“, sage ich.
Nach Michael row the boat ashore tritt Gaby G. vor das Mikrophon und kündigt unsere Premiere von Will the circle be unbroken an. Sie weist daraufhin, dass in diesem Stück nicht der Sopran, sondern der Alt die Hauptstimme hat. Vorher singen wir noch Jesus Jesus Majesty. Jetzt im Konzert gefällt mir „The circle“ richtig gut. Der Song hat einen echten „Drive“!
Die beiden dann folgenden Lieder sind eher getragen, nämlich May you always have a song (mit Geigenbegleitung) und Mary did you know.
Die Kirche ist übrigens gut gefüllt und die Stimmung sehr gut. 😊
Ulrike erzählt jetzt, dass Put your hands aus dem alten Repertoire stammt, was wir anlässlich des 30. Jubiläums wieder „ausgegraben“ haben. Dieser bekannte Gospel wird von vielen Zuhörerinnen und Zuhörern mitgesungen.
Unser Chorleiter sagt die nächsten Stücke an und berichtet, dass Leonard Cohen für das bekannte Hallelujah über 80 Strophen geschrieben hat, von denen er aber die allmeisten wieder verworfen hat. Er geht dann noch inhaltlich auf etliche Strophen ein, u.a. auf das „Gebrochene Hallelujah“ (broken Hallelujah).
Vorher singen wir aber noch How I got over, was auch die Zuhörer fordert (oh yes) und richtig Stimmung erzeugt. Anschließend kann sich das Publikum beim getragenen This is the Lord's doing wieder entspannen. Auch die nächsten Songs sind eher getragen, z.B. Lean on me. Bärbel bemerkt in ihrer Ansage treffend, dass man gerade in diesen Zeiten jemanden zum Anlehnen braucht
Leider habe ich heute ziemliche Atemnot, so dass ich mich bei Gabriellas Sång hinsetzen (anlehnen?) muss. Zum Glück gibt es neben der Kanzel einen Hocker, von dem aus ich weiter mitsingen kann.
Wir nähern uns mit I'm going to wait on Jesus und I feel your spirit beweglich und schwungvoll dem Ende des Konzerts. Und schon sage ich die letzten beiden Lieder an. Auch Mamaliye lebt von der Bewegung und bei Jesus on the mainline sehe ich dann tatsächlich auch einige Zuschauer tanzen.
Es folgen ein langer Applaus und Rufe nach einer Zugabe. Unser Chorleiter Heiko tritt noch einmal vor das Mikrophon. Er bedankt sich bei der Kirchengemeinde und unserem Techniker Michael und kündigt die Zugabe an. Dann überrascht er mich, indem er uns fragt: „Steht das Medley unter M?“ 😊
Ja, das Medley steht unter M und besteht aus verschiedenen bekannten Gospels, die vom Publikum zum Teil begeistert mitgesungen werden. Zum Abschluss präsentieren wir noch Born again, was abermals Begeisterung auslöst, u.a. aufgrund von Heikos Saxophon-Solos.
Jetzt ist nach rund 100 Minuten wirklich Schluss. Die Leute strömen langsam aus der Kirche und der Chor baut zügig die Anlage ab. Der Abend endet für viele von uns gemütlich beim Italiener.
Gaby von der Heydt