Erstmals am Samstag, den 13.02.10 trat Gospelboat in der schönen Maria-Magdalenen-Kirche in Bovenau auf.
Zugegebenermaßen leicht unmotiviert angesichts des heftigen Winterwetters mache ich mich mit drei anderen Sänger/-innen auf den Weg nach Bovenau. Dort angekommen überrascht mich zunächst die besondere Kirche. Es handelt sich um eine Frühgotische Feldstein-Saalkirche, wie ich einer schriftlichen Information entnehmen kann. Erbaut wurde sie bereits 1227!
Beim Einpegeln unser Musikanlage wird klar, dass das Keyboard nicht funktioniert. Zunächst herrscht Entsetzen, aber dann stellt sich heraus, dass die Kirchengemeinde über ein Keyboard verfügt. Schnell wird dies geholt, und dann kann der Soundcheck beginnen.
Es ist 19:00, aber die Glocken läuten nicht. Der Motor ist kaputt, wie wir erfahren. Das stört uns jedoch nicht, und wir beginnen das Konzert traditionell mit „Come let us sing“. Ein Mitglied der "Kleinen Kantorei Bovenau" (die wir bereits vom Chormeeting auf dem Koppelsberg kennen) begrüßt uns kurz, und dann legen wir richtig los.
Vermutlich ist das Winterwetter der Grund, dass Chor und Publikum heute relativ übersichtlich sind. Ich zähle 27 Chorsänger/-innen.
Es ist kühl in dieser Kirche, aber es dauert nicht lang, bis die Temperatur steigt. Bei „Holy is the lamb“ wird mir richtig warm ums Herz….was für eine tolle Akkustik in dieser Kirche! Vor dem beeindruckenden Triumphkreuz aus dem 15. Jahrhundert singen wir „Down to the river to pray“, als hätten wir nie etwas Anderes getan. Vor dem Hintergrund unserer kleinen (Gospelboat-) Besatzung drängt sich mir der Gedanke „Qualität statt Quantität“ auf. Und dieses Motto gilt auch für das Publikum, welches von Beginn an mit Begeisterung dabei ist. In diesem Sinne setzen wir das Konzert fort, alle sind hochkonzentriert, es gibt fast keine Fehler.
„Going up yonder to reign in Jerusalem“ ist ein Traum im Klang dieser Kirche. Zwischenzeitlich ist auch der Vertreter der Presse aufgetaucht und schießt von der Empore diverse Fotos.
1844 sind diese Emporen für die Patronatsfamilien errichtet worden, lese ich später.
Das Konzert geht weiter, und es macht richtig Spaß.
„He shall reign“ ist das letzte Stück im offiziellen Teil, und das Publikum ist begeistert! Nach den beiden Zugaben „Oh happy day“ und „Born again“ verlassen wir schließlich mit „I saw the light“ die Kirche.
Viele positive Rückmeldungen beenden dieses besondere, fast familiäre Konzert! „Kommen Sie wieder“, sagt ein Zuhörer zu mir, als er die Kirche verlässt. Ich bin sicher: Diese Kirche hat uns nicht zum letzten Mal gesehen!
Gaby von der Heydt